© Maren Oehling
#1 Der Körper danach
In ihrem ersten Podcast spricht Medusa über den Körper danach, über Nachgeburt, Fehlgeburt, Abtreibung, Nachwehen, abklingende Schmerzen, wenn das Blut aufgewischt und die Brutalität des Augenblicks nachlässt, sich Freude oder Verlust verbreiten. Der Körper danach muss sich wieder- oder neu erfinden. Über diese Zeit großer Verletzlichkeit wird wenig oder unvollständig geschrieben. Die beiden Autorinnen haben diese so banal scheinenden und gleichzeitig aber so besondere Tage und Monate diesem Schweigen entrissen, um ihm den Platz zu geben, der ihn zusteht: der eines existentiellen Wandels. Indem sie mit anderen französischen und deutschen Autorinnen in einen Dialog treten, sparen Cécile Calla und Barbara Peveling kein Thema aus, spüren alle Bedürfnisse und Erwartungen auf, die auf denen liegen, die ein Kind geboren haben. Sie reisen in die Vergangenheit und blicken in die Zukunft. Stillen, Leiden, Vater- und Mutterschaft, Sexualität nach der Entbindung, Wehen, Rückbildung, all diese Erfahrungen werden von ihnen mit Worten bemessen.
»Die Welt danach verändert sich zu einem wässrigen, sumpfigen Universum. Da ist der Körper der gerade Entbundenen, der schwitzt, tropft, fließt. Und der Körper des Kleinen, das trinkt, spuckt, ständig pinkelt und scheißt. Es ist, als ob die Geburt in anderer Form weiterginge, als ob der Bauch noch nicht aufgehört hätte sich zu entleeren.«
»Sie war gerade aus mir herausgekommen, und doch hätte ich der Hebamme geglaubt, wenn sie mir verkündet hätte, das Kind käme aus dem Nebenzimmer. Die Stunde Null der Mutterschaft.«
»Wir kennen unser Kind nicht, wenn wir Eltern werden. Egal, auf welchem Weg, ob wir selbst gebären, adoptieren oder eine Zellspende empfangen, das künftige Wesen ist uns fremd.«
»Meine Vagina wurde zweimal mit sieben Stichen wieder zusammengeflickt, wie kann überhaupt jemand sich vorstellen, ich würde je wieder die körperliche Lust von früher zurückgewinnen können? Warum verlangt oder erwartet man von mir, immer in den gleichen Narrativen der Lust zu funktionieren?«
#1 Der Körper danach
In ihrem ersten Podcast spricht Medusa über den Körper danach, über Nachgeburt, Fehlgeburt, Abtreibung, Nachwehen, abklingende Schmerzen, wenn das Blut aufgewischt und die Brutalität des Augenblicks nachlässt, sich Freude oder Verlust verbreiten. Der Körper danach muss sich wieder- oder neu erfinden. Über diese Zeit großer Verletzlichkeit wird wenig oder unvollständig geschrieben. Die beiden Autorinnen haben diese so banal scheinenden und gleichzeitig aber so besondere Tage und Monate diesem Schweigen entrissen, um ihm den Platz zu geben, der ihn zusteht: der eines existentiellen Wandels. Indem sie mit anderen französischen und deutschen Autorinnen in einen Dialog treten, sparen Cécile Calla und Barbara Peveling kein Thema aus, spüren alle Bedürfnisse und Erwartungen auf, die auf denen liegen, die ein Kind geboren haben. Sie reisen in die Vergangenheit und blicken in die Zukunft. Stillen, Leiden, Vater- und Mutterschaft, Sexualität nach der Entbindung, Wehen, Rückbildung, all diese Erfahrungen werden von ihnen mit Worten bemessen.
»Die Welt danach verändert sich zu einem wässrigen, sumpfigen Universum. Da ist der Körper der gerade Entbundenen, der schwitzt, tropft, fließt. Und der Körper des Kleinen, das trinkt, spuckt, ständig pinkelt und scheißt. Es ist, als ob die Geburt in anderer Form weiterginge, als ob der Bauch noch nicht aufgehört hätte sich zu entleeren.«
»Sie war gerade aus mir herausgekommen, und doch hätte ich der Hebamme geglaubt, wenn sie mir verkündet hätte, das Kind käme aus dem Nebenzimmer. Die Stunde Null der Mutterschaft.«
»Wir kennen unser Kind nicht, wenn wir Eltern werden. Egal, auf welchem Weg, ob wir selbst gebären, adoptieren oder eine Zellspende empfangen, das künftige Wesen ist uns fremd.«
»Meine Vagina wurde zweimal mit sieben Stichen wieder zusammengeflickt, wie kann überhaupt jemand sich vorstellen, ich würde je wieder die körperliche Lust von früher zurückgewinnen können? Warum verlangt oder erwartet man von mir, immer in den gleichen Narrativen der Lust zu funktionieren?«